Ein Blick auf berühmte Thomasse der Geschichte | Conwick

Der Name Krug und seine Geheimnisse

Ein vorweihnachtlicher Kommentar von Thomas Krug

Seit ein paar Jahren widme ich meinem Vornamen zum Thomastag am 21.12. einen kleinen Blogbeitrag. Doch der Name Krug (immerhin mein Nachname) erhielt bislang noch keine Würdigung. Es wird höchste Zeit, das zu ändern.

Denn nach dem Tag des Heiligen Thomas, dem Thomas-Theorem, dem Thomas-Prinzip sowie einigen berühmten Thomassen in der Geschichte der Menschheit ist ein bisschen Abwechslung doch genau das richtige, oder nicht?

Der Name Krug ist Programm

Fangen wir mal mit dem vermeintlich naheliegendsten an: der Bedeutung des Namens. „Krug“ bezieht sich nämlich nicht nur auf das Gefäss. Vielmehr wird mein Familienname in der Regel von einem Beruf abgeleitet, der mit Krügen zu tun hat, beispielsweise dem Schankwirt oder dem Geschirrhändler. Entsprechend erklären sich auch die vielen Varianten des Namens. Darunter befinden sich etwa Krüger (wie der berühmte Schauspieler), Kruger (wie die berühmte Münze), Krugmann oder Füllkrug (wie der Fußspieler, der bei dieser WM … ach, lassen wir das lieber).

Mmh … Schankwirt oder Geschirrhändler. Das sind irgendwie zwei Extreme. Der eine handelt mit vollen, der andere mit leeren Krügen. Aber beide müssen darauf achten, dass die Gefäße, mit denen sie ihren Broterwerb bestreiten, nicht zu Bruch gehen. Darauf kommen wir gleich nochmals zurück …

Zuvor möchte ich eine andere Erkenntnis weitergeben: Der Name Krug ist gar nicht mal so selten. Je nach Quelle werden rund 25.000 Träger*innen dieses Nachnamens allein in Deutschland genannt. Dort kommt er auch am häufigsten vor, gefolgt von den USA, Brasilien, Österreich und Russland.

Berühmte Krüge und Weisheiten mit Krugbeteiligung

Wenn wir unseren Blick noch etwas erweitern wollen, so lassen sich zahlreiche Volksweisheiten aufführen, in denen der Krug eine maßgebliche Rolle spielt. Interessanterweise – und hier kommen wir auf die oben genannten Berufe zurück – haben Redewendungen mit Krugbeteiligung immer etwas mit Zerstörung oder Alkohol zu tun. Ein paar Beispiele gefällig?

  • Wo die Kirche ist, da ist der Krug nicht weit. (Gemeint ist damit der Trinkgenuss nach der Messe.)
  • Wasserkrug ist nimmer klug. (Spricht der Wein.)
  • Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht. (Aha.)
  • Fällt der Krug auf den Stein, so zerbricht er, und fällt der Stein auf den Krug, so zerbricht er auch. (Aua.)

Auch den berühmten Titel „Der zerbrochne Krug“ (wie könnte es anders sein …) werden viele mit meinem Nachnamen verbinden. Immerhin handelt es sich dabei um ein Lustspiel, Heinrich von Kleist sei Dank.

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Allenfalls sinnbildlich für ein komödiantisches Theaterstück, nicht aber für den Namen an sich: Der zerbrochne Krug.

Selbst in der Kunst hinterlassen Krüge ihre Spuren. Beispielsweise beim berühmten Gemälde „Dienstmagd mit Milchkrug“ von Jan Vermeer (immerhin bleibt der im Bild ganz). Ein bisschen Krug steckt sogar in manchem Naturschutzgebiet (Kruger-Nationalpark in Südafrika) oder Zahlungsmittel (Anlagemünze Krugerrand).

Und dann gibt es natürlich noch meinen Namensvetter Manfred Krug, der seine Tagebuchsammlung vielleicht nicht ganz zufällig „Ich bin zu zart für diese Welt“ genannt hat. Schließlich gehen Krüge offenbar ziemlich häufig kaputt.

Ich nicht. Krug Ende.

Titelbild: Gluhbier (Petragrafie / Pixabay)
Porträtbild: Conwick GmbH
Beitragsbild: Jug (hmauck / Pixabay)