Bau-WAHNSINN – Heute: Besondere Charaktere auf dem Bau
Dieser Beitrag bricht eine Lanze für besondere Charaktere auf dem Bau. Er feiert echte Typen und selbstverständlich Typinnen. Und er vermittelt, dass der Kosmos „Bauwesen“ seinen eigenen Gesetzen folgt. Ganz nebenbei soll dieser kleine Streifzug Sie natürlich auch zu dem einen oder anderen Schmunzeln verleiten …
Sagenhaft oder doch tierisch verschroben?
Wo fangen wir an …? Vielleicht einmal ganz oben, wo sich auf Baustellen vor allem die Spezies der „Dachhasen“ tummelt. Wie der Name richtig vermuten lässt, hält sich diese Unterart der Bauleute zu Konstruktions-, Reparatur- oder Wartungszwecken gerne auf Dächern auf. Gerne werden sie auch Dachdecker, Schornsteinfeger oder Gerüstbauer genannt. Nicht selten gelangen sie übrigens über eine „Hühnerleiter“ in luftige Höhen – in aller Regel das Gegenteil eines breiten und komfortablen Aufzugs.
Hervorzuheben ist überdies die Gattung der „Zollstockzwerge“, die nichts lieber tun, als jede Messung mit besagtem Werkzeug akribisch zu überprüfen.
Apropos … Es gibt natürlich auch die „Schraubenkopf-Sheriffs“. Ihre Hauptaufgabe ist die richtige Ausrichtung der Schraubenköpfe, vor allem wenn die metallenen Helfer in einer Reihe montiert werden.
Eng verwandt mit diesen besonderen Gesetzeshütern sind „Nagelneurotiker“, die sehr viel Wert auf gleichmäßige Abstände und eine gerade Platzierung von Nägeln legen.
Auch Kunst und Musik wird zelebriert
Welchen Blick wir auf Kunst am Bau einnehmen, haben wir ja bereits in einem eigenen Beitrag erläutert. Vielleicht zählt hierzu auch der moderne Betonismus, darüber ließe sich jedenfalls trefflich diskutieren.
So oder so: Es gibt sehr viele Künstlerinnen und Künstler auf Baustellen. Zum Beispiel die berühmten „Spachtelkünstler“, die ein besonderes Händchen für glatte und fehlerfreie Oberflächen haben.
Ein ähnliches Geschick offenbaren „Fliesenflüsterer“, die mit ihrem Baumaterial eine ganz eigene, enge Verbindung einzugehen wissen.
Wer es lieber musikalisch mag, wird die Arbeit von „Bohrmaschinen-DJs“ zu schätzen wissen. Ihnen gelingt es immer wieder aufs Neue, den dröhnenden Maschinen erstaunliche, rhythmische Geräusche zu entlocken. Und so spielen sie oftmals die erste Geige in der großen „Baustellen-Symphonie“, deren Wohlklang vielen Nachbarn leider verborgen bleibt.
Woran das liegen mag, darauf wissen allenfalls „Maurerphilosophen“ eine zufrieden stellende Antwort …
Besondere Charaktere und besondere Gerätschaften
Ja, nicht nur die Personen auf Baustellen sind einzigartig. Es gibt zudem eine Vielzahl von außergewöhnlichen Gerätschaften, die nur hier zu finden sind.
Oder auch nicht. Denn wer seine armen, neuen Auszubildenden bereits einmal auf eine Odyssee zur Beschaffung eines „Kurvenbohrers“ oder auch eines „180°-Winkels“ geschickt hat, der weiß genau, wovon wir hier reden.
Was wir übrigens nie getan haben!
Doch das mit den Gerätschaften ist eine andere Geschichte, aus der wir bei Gelegenheit eine eigene Episode von „Bau-WAHNSINN“ machen werden …
Bilder: Conwick GmbH