Portrait Thomas Krug

Stressfrei Bauen (Vol.3)

Ein Beitrag von Thomas Krug

Bauherren haben es oftmals nicht leicht. Sie tragen die Last der Verantwortung für Projekte, die eine stattliche Größe erreichen können. Und dabei müssen sie sich ungewohnten Herausforderungen stellen, die zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen betreffen. Nicht selten kollidieren die ursprünglichen Planungen dann mit der rauen Wirklichkeit.

Doch woran liegt das? Unsere Erfahrung als Bauherrenvertretung zeigt, dass mehrere Ursachen dazu führen können: Manchmal wird das Projekt im Vorfeld nicht klar definiert. Oder aber die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden zu einem späteren Zeitpunkt nicht sauber transferiert und es kommt zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Und nicht selten tritt ein zusätzliches Phänomen auf, dem kaum vorzubeugen und das entsprechend schwer zu kalkulieren ist: Rollenunklarheit.

So wie ungenügende Projektdefinitionen oder Fehler in der Umsetzung, bringt auch Rollenunklarheit einen Mangel zum Ausdruck. Tatsächlich beobachten wir immer wieder, dass Bauherren schon zu Beginn eines Bauprojekts die Entscheidungsgewalt verlieren oder in dessen Verlauf zunehmend die berühmten Fäden aus der Hand geben. Ursächlich dafür ist eine unzureichende Klarheit bezüglich der eigenen Rolle und damit zusammenhängender Notwendigkeiten. Diese Unklarheit wirkt sich dann schnell aus, gerade im Umgang mit zentralen Ansprechpartnern im Zuge des Bauprojekts. So kommt es im äußersten Fall zum Verlust von Macht und damit Kontrolle.

Dieser Unklarheit gilt es also vorzubeugen. Damit sich ein Bauherr die eigene Rolle bewusst machen kann, gibt es die „vier Königsregeln“:

Regel 1: Der Bauherr ist König.

Das sollte selbstredend sein, ist es aber leider nicht immer. Der Bauherr ist Verantwortungsträger und Entscheider in einer Person. Und diese Funktion sollte er von Anfang bis Ende eines Bauprojekts innehaben und nicht abgeben. In aller Regel ist ein Bauherr jedoch kein Experte, zumindest nicht für alle Themen, die mit dem Bauprojekt zusammenhängen. Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, benötigt ein Bauherr daher Unterstützung, um in der Lage zu sein, komplexe Verhältnisse zu vereinfachen und richtig einzordnen. Hierfür ist eine Bauherrenvertretung der ideale Partner.

Vier Königsregeln nach T.Krug

Bauherr = König – Die erste der „vier Königsregeln“ nach T.Krug (Bild: Fotolia)

Regel 2: Der König braucht ein klares Ziel.

Auch das ist keine ganz neue Erkenntnis. Dennoch ist sie in der Realtität von Bauprojekten nicht immer Standard. Und Ziele so zu definieren, dass sie „klar“ sind, klingt einfacher, als es tatsächlich ist. Ziele müssen spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und mit einem festen zeitlichen Rahmen versehen sein. Nur wenn ein Ziel alle diese Kriterien erfüllt, ist es dazu geeignet, projektiert zu werden. Das trifft für Bauprojekte in ganz besonderem Maße zu. Auch bei der Zieldefinition kann eine Bauherrenvertretung wertvolle Unterstützungsarbeit leisten. Und das schon weit vor dem ersten Spatenstich…

Regel 3: Der König muss informiert sein.

Umfassend und von Beginn an. Denn Information bedeutet Wissen. Und was Wissen bedeutet, ist hinlänglich bekannt. Wissen verhilft einem Bauherrn zu Mitsprache und dient als Grundlage für Entscheidungen. Nur wenn er sein Bauprojekt von allen Seiten beleuchten und Vergleiche anstellen kann, ist er in der Lage, Sachverhalte richtig einzuordnen. Um alle relevanten Informationen zu erhalten, kann eine Bauherrenvertretung ebenfalls wertvolle Dienste leisten.

Regel 4: Der König braucht einen Entscheidungs-Katalysator.

Informationen sind das eine. Die richtige Essenz daraus zu gewinnen, ist das andere. Hier kommen wir wieder auf die Notwendigkeit zurück, die Komplexität eines Bauprojekts soweit zu reduzieren, dass es  steuerbar bleibt und erfolgreich umgesetzt werden kann. Da der Bauherr selbst kein Experte für alles ist und auch nicht sein kann, ist Unterstützung an der richtigen Stellle der Schlüssel zum Erfolg. Eine Bauherrenvertretung kann nicht nur Informationen einholen, sondern sie „filtern“ und damit die gewünschte Vereinfachung herbeiführen. Mit einem derartigen „Entscheidungs-Katalysator“ spart sich der Bauherr also viel Arbeit, Zeit und letztlich Kosten…

Fazit:

Was ist die Kernaussage hinter den „vier Königsregeln“? Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn ein Bauherr seine Rolle als „König“ wahrnimmt, ein festes Ziel vor Augen hat, stets über die wesentlichen Informationen verfügt und einen starken Partner für deren richtige „Filterung“ zur Seite hat, dann kann er die richtigen Entscheidungen treffen. Und damit sind auch die richtigen Weichen gestellt, um ein Bauprojekt erfolgreich umzusetzen.

Thomas Krug (li.) und Jonas Betz, Geschäftsführer der Conwick GmbH