"Schon gewusst ...?" mit Thomas Krug | Conwick

Schon gewusst…? (Vol.10)

Bei GIN-Methode werden natürlich erstmal alle Liebhaber von Wacholderspirituosen hellhörig. Doch zumindest im Baugewerbe hat dieses Verfahren nichts mit dem guten Tropfen zu tun, der sich im ersten Moment dahinter vermuten lässt …

Felsinjektionen zur Stabilisierung

Beim Tiefbau müssen nicht selten die Eigenschaften eines ganz besonderen „Baustoffs“ berücksichtigt werden: von Fels. Dies wird insbesondere beim Bau von Staudämmen oder Tunneln relevant.

Denn Felsmassen sind oftmals von Rissen durchzogen, die zur Abdichtung ausgefüllt werden müssen. Andernfalls kann durch die natürlichen Aushöhlungen Wasser eindringen und damit die Stabilität gefährden.

Als Abdichtungsmaterial kommen in der Regel Zementsuspensionen zum Einsatz, also Wasser-Zement-Mischungen in einem bestimmten Mischverhältnis.

GIN-Methode als Planungs- und Ausführungshilfe

Für die Durchführung von Felsinjektionen sind verschiedene Parameter entscheidend. Nach Bestimmung von Bohrbreite und Bohrtiefe sind dies vor allem das Injektionsvolumen (also die Menge an Injektionsgut in Litern) und der sich verändernde Injektionsdruck (in bar) je Bohrlochmeter.

Die GIN-Methode dient hierbei sowohl als Planungs- und Ausführungshilfe. Auf Basis von Kernbohrungen und Wasserdruckversuchen werden Berechnungen zu maximalem Druck und maximalem Volumen angestellt. Mit der so genannten Grouting Intesity Number (GIN, daher auch GIN-Methode) wird dann ein Grenzwert festgelegt, der bei der Injektion nicht überschritten werden darf. Er stellt gewissermaßen das Abbruchkriterium dar, damit eine Felsinjektion optimal verläuft.

In „Schon gewusst…?“ berichten wir in unserem Firmen-Blog über Aspekte, die uns bei Bauvorhaben immer wieder begegnen und die uns besonders wissenswert, kurios, kreativ oder einfach nur genial erscheinen. Diese Dinge möchten wir hier einem größeren Publikum zugänglich machen.

Beitragsbild: ramoncin1978 (Fotolia)